Wenn Fremdenfeindlichkeit offensichtlich auf offener Straße ausgelebt werden darf! Dieser Artikel ist ein offener Brief an die Bad Homburger Bürger und alle Interessierten zum Thema Fremdenfeindlichkeit. Wir möchten diesen Brief abdrucken, um auf ein friedliches Miteinander hinzuweisen. Auch Kinder sollten in Harmonie aufwachsen können. Der Text ist selbstredend.
Sehr geehrter Rassist,
sie haben gestern meinen Mann und unseren kleinen 4 jährigen Sohn in Kirdorf an der Bushaltestelle angetroffen und eine Situation beobachtet, in der mein Mann mit unserem Sohn geschimpft hat, weil er fremden Müll von der Straße aufgehoben hatte. Das möchten wir aus verschiedenen Gründen nicht und fertig!
Mein Mann, der hier in Deutschland geboren und aufgewachsen ist, und ganz nebenbei nichtmal ein religionsausübender Moslem ist, der arbeitender Teil der Gesellschaft ist etc., durfte sich dann aufgrund seines Erscheinungsbildes und seiner türkischen Wurzeln von ihnen anhören, er würde das Kind unterdrücken und dass Sie keine Angst vor ihm hätten auch wenn er beim IS ist und sich seinen Bart noch so lang wachsen lässt. Weitere Ausdrücke wie scheiß Ausländer, scheiß Moslems und geht zurück in euer Land folgten in ihren heftigen Schimpftyraden, die sie anschließend noch brüllend über die Straße fortsetzten, bis mein Mann und mein Sohn endlich in den Bus einsteigen konnten. Aber auch das war offenbar noch nicht genug, denn sie rannten noch zum Bus und forderten ihn auf auszusteigen. Wohlgemerkt alles vor einem kleinen Kind. Vor anderen Leuten, die zwar kopfschüttelnd da standen, aber ebenfalls nicht eingegriffen haben um sich für andere und gegen Fremdenhass stark zu machen! (Wissen Sie eigentlich wie peinlich so etwas ist??)
Ich hoffe wirklich, dass sie diesen Text lesen, denn ich muss ihnen sagen, dass ich als deutsche Staatsbürgerin mich wirklich dafür schäme, Leute wie Sie zu meinen Landsleuten zählen zu müssen. Diese Aktion ist an Fremdenhass, Rassismus und Peinlichkeit nicht zu überbieten! Zudem musste ihre Tochter diese Situation auch miterleben und ich als Pädagogin finde es höchst bedenklich, Kindern solch eine Einstellung gegenüber anderen Menschen zu vermitteln und IHR Kind tut mir wirklich leid, dass es so hasserfüllt gegen andere Kulturkreise aufwachsen muss.
Wissen sie, es mag ja sein, dass sie die Situation falsch interpretiert haben, denn Kinder können schon mal sehr schmollen, wenn sie ihren Willen gerade mal nicht durch bekommen. Und vielen Dank für Ihre wirklich sehr wertvollen und fachlich fundierten Erziehungstipps. Glauben Sie mir allerdings gerne wenn ich ihnen sage, dass mein Sohn keineswegs unterdrückt wird und seine Meinung frei ausleben darf und auch Freunde haben darf die nicht unserem Kulturkreis entsprechen.
Was meinem Sohn allerdings geschadet hat, war ihr Ausbruch auf offener Straße! Danach war er sehr schockiert bis Abends, dass jemand so mit seinem Vater gesprochen hat. Dies hat er mir nach dem ich von der Arbeit gekommen bin noch völlig empört erzählt.
Das einzige was ich Ihnen wünsche, ist dass sie mit dieser Einstellung mal an den falschen Menschen treffen! Mein Mann hat ihr Kennzeichen und ich persönlich würde sie anzeigen. Sie haben wirklich Glück, dass er das nicht möchte und auf sich beruhen lässt! Ich hoffe wirklich inständig dass dieser Post (unser Artikel), falls sie ihn lesen, ihre Meinung überdenken lässt.
Mit freundlichen Grüßen von einer kleinen Multi-Kulti Familie, die eigentlich dachte dass es sowas hier nicht mehr gibt!
Ich finde es prima, dass es hier mal veröffentlicht wird. Hier hat jemand die Courage, einen unfairen Sachverhalt nicht einfach abzugügeln, sondern damit an die Presse zu gehen. Mir ist ein ähnlicher Fall passiert, als ich an der Uni einen Schokoriegel kaufen wollte un dmir man nachsagte, „Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm“ – ich meine, was will mir diese Person damit sagen? Dass ich einem Schokoriegel entsprungen bin, meine Hautfarbe (die Europäisch ist) oder nur eine Anmache? Dann kam noch der Spruch, dass ich mich damals in einer anderen Schlange angestellt haben würde… Daher, Danke für diesen Artikel!