Liebe Freunde und Bad Homburger,
leider klappte das Schreiben von unterwegs nicht mehr – das WLAN auf dem Lande war so langsam, dass ich nicht die Webseite meines E-Mail-Providers laden konnte. Inzwischen bin ich seit 10 Tagen wieder zu Hause und im Büro. Dort genieße ich jetzt ein deutlich entspannteres Leben mit 6-Stunden-Arbeitstagen, an die ich oft ausgedehnte Feierabendtouren mit dem Rad in die Region anschließe.
Zum 2. Teil meiner Urlaubstour – es gibt auch noch einen 3. Teil von der Rhön nach Thüringen. Von Schlüchtern ging es weiter nach Nordosten – wieder in die Berge, um vom Flusstal der Kinzig, die zum Main fließt in das Tal der Fulda zu kommen, die in die Weser mündet. Die Bahn hat es einfach und nutzt einen 3,5 km langen Tunnel. Bevor es den gab, führten die Schienen über eine lange Spitzkehre, die heute noch von einigen Zügen benutzt wird. Mit dem Rad ging es eine kilometerlange Steigung aufwärts. Oben gibt es dann eine Raststätte der parallelen Autobahn A 66. Da gibt es gleich Anklänge an die berühmte Traumstraße „66“ in den USA. Die Berge blieben auch weiter im Blickfeld: Einmal die Rhön, deren Rand ich später überquerte, und dann die „Kali- und Salz-Alpen“ des Fuldaer Kali-Abbaus.
Ab Fulda dann Begegnungen mit Engeln: Die Bedienung des Bistros im Fuldaer Auegarten hat diesen Nachnamen. Und in barocker Nachbildung konnte ich sie mehrfach in den Kirchen des Fuldaer Landes und auch in Thüringen sehen. Ob im Fuldaer Dom, oder in den Kleinoden der alten Kirchen im Fuldatal und in der Stadtkirche von Waltershausen in Thüringen. Oft sogar lustig gestaltet und lachend um die Orgeln gruppiert.
Kurz vor Schlitz fand ich ein Nachtquartier in einem Landgasthof. Dort stellte ich dann fest, dass mir meine Livingguard-Maske unterwegs aus der Tasche gefallen war. 6 km zurück lag sie dann am Wegesrand. Und auf dem Rückweg in den Landgasthof entdeckte ich dann die kleine alte Kirche von Hartershausen, die ich sogar noch besichtigen konnte.
Am Freitag machte ich einen Tag Pause für eine Stadtbesichtigung von Schlitz, das eine schöne Altstadt mit Vorder- und Hinterburg hat. Einen Hinterturm gibt es auch, der in der Weihnachtszeit als der Welt größte Adventskerze erstrahlt. Eine echte Gräfin zu Solms besitzt das Hotel an der Vorderburg. Und einen Kater „Mimi“ gibt es auch. Der wohnt mit seinem Menschen an der aufgegebenen Auerhahn-Brauerei, die für mich einige Foto-Motive bot.
Samstag ging es dann wieder mit Gepäck weiter. Gleich das nächste Dorf Fraurombachj wartete mi einem Eisvogel in den Fulda-Auen und einer weiteren kleinen alten Kirche auf. Deren Besonderheit sind mittelalterliche Wandmalereien von der Sage des Heraklius. Den kannte ich bisher nicht, die Apple-Rechtschreibung auch nicht – die wollte gleich Heraklit daraus machen.
Durch das Fuldatal nach Bad Hersfeld, wo ein Wegweiser zu Kläranlage, Tierheim und Obdachlosenunterkunft am nördlichen Rand der Stadt weist. Ein Stück weiter soll nach einer Sage zu Sonnenaufgang an Pfingsten die „Weiße Frau“, oft in Begleitung von Katzen, herumgeistern. Nach ihr wurde ein Biergarten benannt. Nach eigenem Bekunden ist der Biergarten Corona-frei: Es gibt nur Licher Bier. 🙂 Mein Tagesziel war nahe dem Kamm des Rhön-Ausläufers direkt neben Deutschlands ältester Linde. Sie wurde im 8. Jahrhundert gepflanzt, als Bonifatius den germanischen „Heiden“ das Christentum predigte und Karl der Große Frankfurt und Hamburg gründete.
Bleibt gesund.

Liebe Grüße,
Jochen

 

EN
Dear Friends and Bad Homburg readers,
sorry, writing some more reports during my bicycle tour did not work. Internet was so slow after leaving Schlüchtern, that I couldn´t load my E-Mail website. Meanwhile I am back home since 10 days after one weeks bicycle to to Thuringia. Back to office I enjoy having reduced my working time to 6 hours per day, allowing long bicycle tours in the evening.
Now to part 2 of my journey. I will add the 3rd part from Rhön to Thuringia later. Leaving Schlüchtern North-East I was in the mountains again – to get from Kinzig valley, leading to river Main to Fulda valley running to river Weser.  Railway can use a 3,5 km long tunnel, but before Schlüchtern tunnel was built, trains had to use a longer line with sharp turning at Elm village, which is still in use by some trains. Mounting up to Distelrasen, where is a roadhouse showing proudly to be situated on road 66 – connected with US „dream road“ 66. Still keeping to mountains in a double way: Rhön mountains far away to be seen in North Eastern direction, and white salt slag heaps of Fulda region potash mining.
Meeting angels in Fulda region: Fulda park restaurant waitress had Angel surname. And Baroque angels in many churches. At Fulda cathedral as in small beautiful old village chapels or at Waltershausen City church in Thuringia. Often with some funny performance, leaning smiling or laughing beside the organ. I found a country inn near Schlitz, some 20 km North of Fulda. Getting into my room I noticed I had lost my livingguard mask – actually an essential need. It still was beside my track some 6 km back. Getting back to my inn I discovered nice old Hartershausen church, which I could visit.

There was a break on Friday for a short ride to see old town of Schlitz with Fore and Back Castle, and also a Back Tower, which is illuminated as world´s greatest Christmas candle in December. A real countess of Solms owns Fore Castle Hotel. There is also tom-cat Mimi – originally supposed to be a she-cat, living with his human beside given-up brewery. Both, cat and old brewery were nice photo motifs to me.
Going on with baggage on Saturday. Seeing the blue appearance of a kingfisher just near next village, where also was another old church with special wallpaintings of Heraklius Saga. I hadn´t known until then – as Apple autocorrection, which just wanted to write „Heraklit“.
Going on by Fulda valley to Bad Hersfeld, where a signpost indicated sewage treatment plant, animal shelter and homeless shelter in the same direction. Nearby the place of another saga: The „White Woman“ is said to appear together with some cats on Pentecost morning at sunrise. Now there is a beer garden, where some people might meet her also by other occasions :-). Nevertheless, there is no Corona – they sell Licher beer. Soon I reached my daily goal near local top of Rhön mountains, just next to Germany´s eldest linden tree, dating back to 8th century – in the era of Bonifatius and Charlemagne.
Please stay healthy!
Nice greetings,
Jochen
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