Jochen Near Homburg 15 – der persönlichste Reisebericht

Karfreitag, 10. April 2020
Liebe Freunde und dieBadHomburger-Lesende,

heute war ich nicht nur „near“, sondern in Bad Homburg! Aber der Reihe nach:

Am ersten Oster-Feiertag schlief ich mich erst einmal aus, dann stand die Befüllung des Gabenzauns an. Als ich damit fertig war, bat mich eine Nachbarin um Hilfe: Sie ist selbst 77 und hilft dem Paar in der Etage über ihr. Der Mann hatte einen Schlaganfall, und beide sind sie längere Zeit nicht zu Hause gewesen. Diese Gelegenheit hatte eine Taube genutzt und brüte auf dem Balkon zwei Eier aus. Jetzt wollte das Paar wieder nach Hause – da musste die Taube natürlich verschwinden.

Eine kurze spirituelle Ansprache an die Taube – man weiß ja nie, und die alten Indianer haben das mit ihren Beutetieren auch gemacht. Das gute Zureden half wenig, erst Gießkanne und Handfeger führten zum Erfolg, und dann brachte ich den Blumenkasten, auf dem die Taube gebrütet hatte, und die 2 Eier in den Müll. Meine Nachbarin war mir für die Hilfe sehr dankbar und schenkte mir am nächsten Tag 2 Ostereier.

Dann ging es bei sonnigem warmen Wetter auf Fahrradtour, in kurzen Hosen und mit Sandalen. Feste Schuhe und eine wärmere Jacke nahm ich aber für den Abend mit. Über Niederursel nach Oberursel-Bommersheim, das mir inzwischen ans Herz gewachsen ist. ein alter Dorfkern, freundliche Menschen und eine mit Ostereiern und Hasen geschmückte Osterbirke. Und an zwei Wegekreuzen tröstende Gedanken zur aktuellen schweren Zeit.

Auf den Feldern fiel mir dann mein Halstuch aus dem Fahrradkorb. Ein paar Flüchtlinge waren gerade entgegen gekommen. Einer rief nach mir und reichte mir mein Tuch.

Hinter der Autobahn A 661 fängt Bad Homburg an. Ein Steg über die S-Bahn-Strecke, dann schon zum vertrauten Bommersheimer Weg mit den Ziegen am Platzenberg. Deren Chef war majestätisch auf eine Kiste gestiegen und bot ein schönes Fotomotiv. Durch Gärten und Felder den Platzenberg hoch. Es gibt einige Imler, und in einem der Gärten ist ein „Lieblingsmensch“ zu Hause. Im Abendlicht Ausblicke auf die nahe Landschaft am Taunus. Und entdecke immer wieder Neues aus meiner Region. Westlich von Bad Homburg gab es einen Philippsgarten, der zum neuen Philippspark umgestaltetr werden soll. Die Tannenwaldallee zieht sich von Stadt und Schloss durch den einstigen Park bis zum Gotischen Haus und wechselt dann in die Elisabethenschneise.

Das Gotische Haus kannte ich bisher nur dem Namen nach als einstige Endstation der Straßenbahn von Frankfurt nach Bad Homburg. Es ist wirklich ein sehenswertes Gebäude, das Anfang des 19. Jahrhunderts in der Zeit des Klassizismus als Jagdschlösschen gebaut wurde.

Nicht nur die einstige Straßenbahn und deren Bus-Nachfolger wenden hier, auch für mich war es Zeit, mir wärmere Sachen anzuziehen und wieder nach Bockenheim zurückzufahren.

Bleibt gesund, und liebe Grüße,

Jochen

Fotoshow

English Version

Easter Friday, April 10th, 2020

Dear friends and dieBadHomburger readers,

this time I was not only „near“ Bad Homburg, but visited your friendly city. But let´s start from beginning:

It was the first Easter holiday, so I slept long and prepared some bags for our local donation fence. When I had finished, one of my neighbors asked for assistance: One couple hadn´t been at home, as the husband had been at hospital with a stroke and was due to come back home. Meanwhile a pigeon had taken chance to breed two eggs on the balcony. My neighbor herself is 77 and did not want to take all away alone. So I remembered Red Indians respect to nature and first told the bird, that she wasn´t at a good place and then chased her away, taken flower-box and eggs to the garbage. Okay, the pigeon is homeless now, but humen needs have priority. So my neighbor was very grateful and gave me some Easter eggs next day.

Weather was warm and sunny, wearing sandals and shorts I set off first to Oberursel-Bommersheim. I start to like this place very much, with its old houses and friendly people, not to forget horses and other animals. They decorated an Easter birch with eggs, ribbons and bunnies. And local church gave some words of comfort at two crossroads in the actual hard time.

Leaving the village I lost my bandana. I had just passed a small group of refugees. One of them called me and gave me my bandana back.

Passing under A 661 highway I reached Bad Homburg, meeting Platzenberg goats at Bommersheimer Weg / Platzenberg corner. Their boss had climbed a wooden box, looking some majestic – nice motive for a photo. Getting uphill, I went by gardens and fields, seeing the places of some beekeepers and a „favourite person“ according to the sign at the garden gate.

Getting around by mostly less busy tracks allows me to discover new places of our region. So also here, finding myself at Tannenwaldallee as the axis of former Philipp´s  Garden leading westbound from city and castle to Taunus mountains. It is going to be transformed into a new „Philipp´s Park“. Halfway there is Gotic House, which I just knew as former Frankfurt-Bad Homburg tramway terminal. But it is a real nice classicist building from beginning of 19th century, built as some smaller castle for hunting in the nearby forest.

Former tram terminal was also my bicycle ride´s terminal, as it was close to sunset.

God bless you and stay healthy.

Your friend

Jochen

No votes yet.
Please wait...

Add Comment

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..