Liebe Freunde,
heute mit Blumengießen beschäftigt. Erst für eine Nachbarin, die bei ihrer Lebensgefährtin ist, und dann im Büro. Inzwischen arbeiten nämlich fast alle zu Hause, und ich habe noch Urlaub. So ging es dann bei schönem sonnigen Wetter auf gewohntem Weg in die Innenstadt. Vorher wollte ich mir noch meinen gewohnten Salat aus der Selbstbedienungstheke bei Rewe kaufen – der darf aber nicht mehr so verkauft werden. Auch in den Laden selbst darf nur eine begrenzte Anzahl von Kunden rein, die dazu einen Einkaufskorb oder -wagen mitnehmen sollen. Vor DM und der Bäckerei „Zeit vor Brot“ wurde in lang aufgereihten Schlangen angestanden, brav jeweils mit 1,5 – 2 m Abstand.
Dann in die Wallanlagen, wo ich mich mit einer Freundin verabredet hatte. Treffen zu zweit und mit Abstand geht ja und sollte auch unbedenklich sein. Der große Spielplatz geschlossen. In Kronberg hing ein Schild dran mit einem Hinweis, dass das Betreten eine Ordnungswidrigkeit sei. In Frankfurt kein Hinweis auf das Ordnungsrecht, dafür noch eine englische Übersetzung dazu.
Unser Gespräch kam natürlich schnell auf das alle beherrschende Thema. Gegen Ende der Runde trafen wir noch zwei Nachbarn meiner Freundin aus dem Viertel, schon waren wir zu viert :-), allerdings in korrektem sicheren Abstand und immer noch zwei Zweiergrüppchen 🙂 in deutlich größerem Abstand zueinander. Der Sinn der Beschränkung auf Zweiergruppen zeigte sich bei jeder Begegnung mit Entgegenkommenden. Die wollten ja auch die Schutz-Abstände zu uns und auch miteinander einhalten.
Beim Wechsel der Gesprächspartner vollführten wir dann jeweils auch kleine Choreographien wie beim „Bäumchen-Wechsel-Dich-Spiel“, um uns zu schützen und auch andere nicht zu behindern. Auch hier wieder Kartenaustausch; diese Mal Ablage der Karten in den Fahrradkorb.
Im Büro neben der Blumengiess – Aktion auch die dienstlichen Mails gelesen, meine Mail- und Telefonkontakte zu Hause weitergegeben. Und meinen Antrag auf unbezahlten Urlaub im Juni zurückgezogen. Dessen Zweck ist ja, in der Heuschnupfen-Saison in eine andere, pollenfreie Klimazone auszuweichen – und das geht ja dieses Jahr nun man nicht mehr.
Dann mit meinen drei Usambara – Veilchen aus dem Büro nach Hause, der eine deutlich größere Topf kam in Gesellschaft in der Eingangshalle.
Die Nachrichten geben vorsichtigen Anlass zur Hoffnung in Deutschland und Italien, dass die Erkrankungen – wenn auch auf unterschiedlichen Leveln – weniger rasant ansteigen. In Deutschland könnte er sich sogar etwas verlangsamen, statt „exponentiell zu steigen“: Am Freitag waren es noch + 4.500, gestern knapp +4.200, und heute etwas unter 4.000. Mal sehen, was unser „oberster Medizinmann“ morgen verkündet.
Liebe Grüße, und bleibt gesund,
Jochen