… gestern zunächst ein ruhiger Tag. Eine Freundin und auch das Nahverkehrsforum hatten mich auf die Seite eines „Hackathon“ aufmerksam gemacht, bei dem am Wochenende kreative Ideen zum Umgang mit der Pandemie gesammelt werden sollen. Aber irgendwie scheint das Internet gewisse Überlastungserscheinungen zu haben, jedenfalls dauert der Rücklauf, und auch nicht alle Mails erreichen mich. Immerhin nimmt auch die Anzahl der Spams deutlich ab.
Gegen 17 Uhr ins Cafe´, wo ich mit der Bedienung die Schwierigkeit besprach, den empfohlenen 2 m-Abstand einzuhalten – und gemeinsam mit ihr eine kreative Lösung entwickelte. 🙂
Danach eine längere Runde Fahrrad gefahren, und da es kaum Wind gab, auch ohne Allergie-Symptome. Ich habe den Eindruck, mehr Menschen entdecken die Schönheit der Natur wieder. Vorgestern beobachtete ein Paar ein Eichhörnchen im Biegwald. Gestern fotografierte jemand den Sonnenuntergang in Praunheim. Zurück in Bockenheim ein paar Flaschen Bier gekauft. Und dort hätte ich auch Klopapier kaufen können – aber ich habe ja genug!
Per Mail bestätigte Rewe ihren Kunden, dass die Versorgung gesichert sei – woran ich persönlich überhaupt nicht zweifele. Und antwortete Ihnen mit einem Dank für das Engagement aller Beteiligten und schlug vor, einen Weg zu finden, auch Menschen mit geringem Einkommen zu versorgen, da jetzt die „Tafeln“ geschlossen sind.
Gegen Mitternacht dann der Schock: Ausgiebige Diskussion im Internet und im Radio (ARD-Sender) über eine Ausgangssperre! Das zog mich richtig runter, sorry. Später zeigte dann eine Recherche im Netz, dass es dabei jetzt um das Treffen von Gruppen geht. Freiburg, und inzwischen auch Leverkusen, haben tatsächlich Ausgangssperren verfängt – für Gruppen. So, wie es aussieht, sollen die privaten Ausflüge zum Joggen oder Fahrradfahren erlaubt bleiben. Auch zu zweit soll wohl möglich bleiben, solange der Mindestabstand von 2 Metern eingehalten wird. Das habe ich mittlerweile verinnerlicht.
Nach meinem Eindruck halten sich auch viele daran. Bei manchen habe ich den Eindruck, dass sie es noch nicht ganz so begriffen haben, aber es können ja auch Familien sein. Auch bei einigen Menschen, die erkennbar aus anderen Kulturen stammen, habe ich den Eindruck, dass sie die neuen Umgangsformen noch nicht ganz verinnerlicht haben. Bitte, das ist nicht als Rassismus zu verstehen !!! Ich denke da an andere Umgangsformen mit mehr körperlicher Nähe einerseits und an die sprachliche Kommunikation andererseits.
Auch ich lerne ja erst mit der Zeit; und sogar die dänische Regierung führte noch vor wenigen Tagen die Einbürgerungen mit einem abschließenden Handschlag durch. Da scheint mir vieles im Fluss eines mehr oder weniger schnellen oder langsamen Lernprozesses zu sein. Im Netz gibt es Berichte über Gruppentreffen junger Erwachsener und „Coronaparties“, Und selbst fand ich in meinem Posteingang eine Nachricht von Couchsurfing, welche Reisenden alle Gastgeber in Frankfurt suchen. In einem Fall bat eine Slowakin um Hilfe beim Koffertransport für ihre Rückreise. Ansonsten Tourismus. ???
Werde das Wochenende noch für ausgiebige Fahrradausflüge alleine nutzen. Nach derzeit ablesbarem Trend – etwa Statement des baden-württembergischen Ministerpräsidenten – gehe ich jetzt davon aus, dass diese wohl noch möglich bleiben und eher von Wetter oder Allergie begrenzt werden.
Ich wünsche Euch einen schönen Tag, der im Süden einschließlich Frankfurt, Bad Homburg und Offenbach auch noch mal warm ausfällt. Und natürlich, dass Ihr gesund bleibt.