Samstag, 18. April 2020 – Kronberg – Oberursel – Bad Homburg
Liebe Freunde,
am Samstag reicht es wieder für einen fast echten Reisebericht. Zunächst mit dem Fahrrad 15 km bergauf nach Kronberg, um die Masken zu kaufen, die ich am Ostersonntag entdeckt hatte.
Eine setze ich dann gleich auf, um mich mit einer lieben Freundin zum Park-Spaziergang zu treffen, die in Kronberg wohnt. Sie nutzt gleich die Gelegenheit, sich auch ein paar Masken zu kaufen. Sie ist selbständige Kunst-Therapeutin und stark von der Corona-Krise getroffen. Sie hat aber auch noch Rückhalt durch eine Teilzeit-Festanstellung. Einige ihrer ebenfalls selbständigen Kolleginnen trifft es härter. Nach einiger Bürokratie gibt es zwar Hilfen für Selbständige, aber nur für die Betriebs- , aber nicht für die Lebenshaltungskosten, deren wirtschaftliche Basis ja auch weggebrochen ist.
Gleichzeitig gibt es aber Staatshilfen für die Fluggesellschaft Condor und für Adidas, die jüngst durch Berichte über Kinderarbeit bei einzelnen Zuliefer-Firmen auffielen.
Wir genießen die Natur im Victoria-Park. Auf dem Teich schwimmt eine Entenmutter mit 11 Küken. Und natürlich freuen wir uns auch beide über die persönliche Begegnung in gebotenem Abstand.
Nicht zurück nach Frankfurt, sondern weiter durch Streuobstwiesen und Wälder, wo ich einigen Frauen auf Hunde-Spaziergang begegne. Schließlich die Altstadt von Oberursel aus ungewohnter Perspektive, nämlich aus der Frankfurt fast entgegengesetzten Richtung von Nordwesten kommend. Wie auf meinen großen Urlaubstouren lege ich einen Stadtspaziergang ein und erlebe die Oberurseler Altstadt fast wie ein Urlauber. Schlendere durch die engen Gassen, sehe die St. Ursula-Kirche und alte Häuser. Durch einen Torbogen des alten Rathauses trete ich auf den Marktplatz, wieder zurück in die Altstadt entdecke ich eine Krone vor einem der Häuser, die vielleicht vom Karneval übrig geblieben ist. Blühende Apfelzweige als Flughafen für Bienen und Hummeln. Unten am Fuß der Altstadt eine „Bäche“ wie in Freiburg, die zum nahen Urselbach fließt. Und ein putziges Eichhörnchen tobt durch einen Garten und zeigt sein Gesicht.
Einkaufen, ich habe schließlich Durst, nehme Mineralwasser und Saft mit und grünen Spargel. Und fahre weiter nordwärts in Richtung Bad Homburg. Noch am Rande Oberursels eine alte Gerichtslinde, die vom Sturm umgeweht wurde und jetzt jungem Baumleben Raum geben soll.
Als ich Dornholzhausen am westlichen Rand Bad Homburgs erreiche, sind Wolken aufgezogen. Es gibt nach langer Zeit etwas Regen, der für unsere Region übliche Nieselregen für eine oder zwei Stunden reinigt die Luft. Immerhin verziehe ich mich ins Wartehäuschen der Bushaltestelle am Gotischen Haus, wechsele einen Teil der Kleidung und ziehe die Regenjacke über. Das Fahrrad bleibt am Gotischen Haus stehen, und ich erkunde den westlichen Teil des einstigen Philipps-Parks zu Fuß. Bis zum Gotischen Haus führt die Tannenwaldallee vom Schloss als städtische Allee. Dort wechselt sie in die Elisabethenschneise, die in den Taunuswald führt. Ein Grillplatz, auf dem ein Schild auf Abstand und maximale Gruppengröße hinweist – aber an diesem feuchten Frühlingsabend leer.
Nach etwa zwei Kilometern erscheint eine Gruppe markanter Felsen – die Elisabethensteine. Die fürstliche Parkstrasse sollte schnurgerade sein; deshalb versuchte man, die Felsen zu sprengen. Das klappte aber nicht ganz, und so macht die Schneise einen kleinen Bogen um die Felsen herum.
Ein Stück weiter quert die Leopoldsbrücke einen kleinen Bach, die sumpfige Bachniederung im Bergwald erinnert an Spaziergänge mit Regine im Harz.
Ein Schild weist auf den Elisabethenpfad hin. Der Wanderweg verbindet Frankfurt und den Stadtteil Bockenheim direkt mit Bad Homburg und führt weiter bis Marburg.
Noch ein paar Kilometer weiter, und ich wäre am Limes – der historischen Grenze des Imperium Romanum gegen die Germanen.
Liebe Grüße und bleibt gesund,
Jochen
English Version
Saturday, April 18th, 2020 – Travelling to Kronberg, Oberursel and Bad Homburg
Dear friends – and readers of Bad Homburger Infoshow,
again a travel report, as I was on tour by bicycle and walking to Taunus region including Bad Homburg Taunus forest. First 15 km shopping tour to Kronberg to buy the masks, I had seen on my last ride on Easter Sunday.
Just a nice opportunity to meet my Kronberg a dear friend, who also took the chance to buy some masks at that place. Starting her own business as art therapy, she is hit hardly by Corona crisis but is lucky of a back-up by a part-time job. Some of her friends don´t have this back-up and struggle much harder. Economic support given by German states is helping, but only covers costs of enterprise, not of living.
By the same, state gives support to Condor tourism flight company and to Adidas, which recently got into the news, as some of their suppliers use children’s´ work.
We enjoy personal meeting, even by the 2 meters distance, and nature at Victoria Park as we see a mother duck with her 11 chicken.
I continue riding North to Oberursel by some orchards and forests, meeting some women walking their dogs. Reaching Oberursel Old Town by an unknown perspective, nearly opposite the usual view from Frankfurt. Leaving my bicycle I discover the place as a tourist. Strolling by the narrow lanes, seeing St. Ursula church, getting to Market Square by old city hall´s gateway from behind, discovering a golden crown on the ground – may be left over from recent Carnival´s days.
A blewing apple tree works as an airport for bees and bumble-bees. A small river in the sideway of a street, reminding me to Freiburg „Bäche“ running by all city. And a nice red squirrel running up and down a tree, just having a look at me.
Another shopping at Oberursel to get some food and drink for the road, some juice and a bottle of soda-water. I also find a bundle of green asparagus for home. Northbound to Bad Homburg i get to an old linden tree which had served as the place of an ancient court, now crashed by a storm and waiting to give birth to new trees.
Reaching Dornholzhausen at the Western edge of Bad Homburg it starts raining – after weeks of dryness without nearly any rain. It ´s the usual drizzle for some 1 or 2 hours, nut enough to change my clothes and to put my rain-jacket on. Changing from bicycle to walk in the forest, some 2 km along Elisabethenschneise towards Elisabeth rocks, some bizarre rock formation, which forced a little bow around them to straight alley. A sign indicates „Elisabeth Trail“, a walking route connecting Frankfurt and Bockenheim district straight with Bad Homburg, continuing to Marburg.Walking some kilometers more I would reach Limes, the historic embattled border of Roman Empire against old Teutons.
Stay healthy!
Nice greetings,
Jochen