Schlossgarten wird mit Kronen-Lichtnelken bereichert

Corona hat inzwischen keinen guten Ruf mehr. Mit der allgegenwärtigen Gefahr, an der durch den Sars-CoV-2- oder neuartigen Corona-Virus übertragenen Lungeninfektion zu erkranken, schreckt man vor dem Wort zurück. Corona ist lateinisch und heißt „Krone“. Allerhand kranz- oder kronenförmige Strukturen werden damit bezeichnet. In botanischen Klassifizierungen findet Corona für Blütenformen Verwendung, zum Beispiel für die der hübschen Kronen-Lichtnelke: Lychnis coronaria.

Am 16. April, wollen Gartenmeister Peter Vornholt und sein Team diese Pflanzenart in Bad Homburgs unteren Schlossgarten setzen. Wie Vornholt berichtete, taucht die immergrüne, rosettenbildende, zweijährige krautige Staudenpflanze mit ihren leuchtenden karminroten Blüten schon Mitte des 19. Jahrhunderts in dem regionalen Herbarium des Pfarrers und Botanik-Laien Adolf Becker (1801-1897) auf, das auch Pflanzen des Schlossparks verzeichnet. Künftig sollen die intensiven Farbtupfer den Rand eines neu eingerichteten Weges zieren, der zum Schlossteich führt. Sie taugen für diesen sonnigen, trockeneren Standort und können Wuchshöhen von 40 bis 90 Zentimetern erreichen.

Lychnis coronaria wurde erstmals von dem Theologen, Humanisten, Arzt und Botaniker Otto Brunfels (1488-1534) in seinem Buch „Contrafayt Kreuterbuch“ erwähnt. Das berühmte Kräuterbuch erschien 1532 in Frankfurt am Main. Eine frühe bildliche Darstellung der Pflanze findet sich in dem um 1410/20 entstandenen Gemälde „Paradiesgärtlein“ eines anonymen oberrheinischen Meisters. Das Bild zum Beisammensein von Maria mit einigen Heiligen hängt heute im Frankfurter Städelmuseum und verbindet das „hortus conclusus“ – Thema (geschlossener Garten) mit realistischer Naturbeobachtung und christlicher Pflanzensymbolik. Die Kronen-Lichtnelke galt damals als das Auge Christi.

Weitere Informationen:

Elisabeth Weymann, Pressesprecherin

elisabeth.weymann@schloesser.hessen.de

06172/9262-103 und 0174/2716125

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