Die Stadt Bad Homburg will am Platzenberg Natur und Landschaft weiter entwickeln. Die insgesamt rund 50 Hektar im Südwesten der Kurstadt sollen vor Bebauung geschützt und als Erholungsflächen langfristig gesichert werden.

„Damit erfülle ich ein Versprechen aus dem Oberbürgermeisterwahlkampf“

, so Oberbürgermeister Michael Korwisi.

Vor diesem Hintergrund hat der Magistrat ein Handlungskonzept für den Platzenberg erarbeitet. Das Gremium stimmte außerdem dafür, das Verfahren zur Aufstellung eines Bebauungsplanes für den Bereich Grüner Weg, Weidebornweg, Kolberger Weg, Bommersheimer Weg einzustellen. Das weitere Vorgehen zur Entwicklung des Platzenbergs wird während einer Bürgerinformation am 19. Januar, 19 Uhr, im Kongresscenter im Kurhaus, Louisenstraße 58, erläutert.

Die Flächen am Platzenberg weisen eine erstaunliche Vielfalt der Nutzungen aus. Wiesen, Streuobstwiesen, Hecken, Feldgehölze und Äcker mischen sich mit Freizeitgärten und ehemaligen Mühlen.

„Die Vielfalt macht das Gebiet für den Naturschutz wertvoll. In dem Bereich lebt eine dichte Population von geschützten Steinkäuzen, und das Gelände ist an den Wochenenden ein beliebtes Ausflugsziel“

, sagt Korwisi.

„Wir wollen die bereits 1998 befürwortete, doch bis heute nicht umgesetzte Idee einer langfristigen Entwicklung mit Leben füllen.“

Rechtlich gesehen seien die Flächen zwar vor Bebauung geschützt, sobald das auf Grund damals verfolgter Pläne für den Bau einer Schule am Bommersheimer Weg eingeleitete Bebauungsplanverfahren aufgehoben sei. Doch die Stadt steckt ihre Ziele mit Blick auf die Zukunft der landschaftlich reizvollen Flächen weiter.

„Wir beobachten am Platzenberg leider ungünstige Entwicklungen“

, nennt Korwisi einen Grund für die Stadt zu handeln. Der natürliche Alterungsprozess der Obstbäume führt zu einem allmählichen Zusammenbruch der Streuobstbestände. Der Strukturreichtum und der Lebensraum für den Steinkauz gehen zunehmend verloren. Grundstücke werden von den Nutzern nicht mehr gepflegt und fallen brach. Das Wegenetz ist unvollständig. Eine Vielzahl von Trampelpfaden führt durch das sensible Gebiet.

„Dem wirkt das Konzept entgegen, und ich werbe bei den Eigentümern und Nutzern, diese einmalige Landschaft zu erhalten“

, so Korwisi.

Die Ziele des Handlungskonzeptes „Naturerlebnis Platzenberg“ sind

• der langfristige Schutz des Platzenbergs vor Bebauung.

• der Schutz und die langfristige Entwicklung von Natur und Landschaft.

• der langfristige Schutz von Erholungsflächen.

Das Konzept sieht deshalb unter anderem die Rettung der größten Streuobstbestände vor. Der Lebensraum für den Steinkauz soll erhalten bleiben. Spaziergänger sollen durch ein sinnvoll entwickeltes Wegekonzept gelenkt werden. Dog-Stations mit kostenlosen Tüten für Hundekot sollen in dem Bereich verstärkt aufgestellt werden.

Auf städtischen Grundstücken sollen ein Treffpunkt sowie eine „Naschwiese“ mit Obstbäumen entstehen. Die Stadt unterstützt die Nutzer durch die kostenlose Abfuhr von Schnittgut, die Veranstaltung von Baumschnittkursen, Schaukästen für Imker, Schäfer und Geflügelhalter, die der Information und der Vermarktung dienen, sowie durch einen Platzenberger Frühjahrsputz.

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