Persönlich habe ich stets gehofft, dass es nie soweit kommen wird. Nun hat sich aber bestätigt, dass die Stadt Bad Homburg v.d.Höhe zum 1. April 2016 die Biotonne einführt. Fluch oder Segen für unsere Haushalte. Ein Fluch könnte es für die Haushalte sein, die einen bestialischen Gestank vor Ihrer Eingangstür hinnehmen müssen, weil angeblich nur alle 14 Tage eine solche Biotonne im Standardvertrag abgeholt wird oder weiterer Fluch, da der Bürger von Bad Homburg tief in die Tasche greifen muss, damit das Abholintervall von 14 Tage auf 7 Tage reduziert wird. Vieleicht soll es  ja doch anders werden: Wöchentliche Leerung der Biotonne und 14-Tage-Rhythmus für Restmüll. Einen Segen sehe ich nur bei den Betreibern. Aber ich sehe schon die Kritik: Sie haben sich ja gar nich informiert! Das kann der interessierte Bürger sicherlich auch zusätzlich selbst – am Ende verraten wir eine passende Hotline-Telefinnummer.  

Noch ist nichts gesetzt – erste Hintergrundinformationen

Welche Tonnengrößen zur Verfügung stehen, welche Gebühren anfallen und unter welchen Bedingungen eine Befreiung von der Pflicht zur Biotonne überhaupt in Frage kommt, darüber informiert jetzt der Betriebshof. Das Schreiben geht in dieser Woche an die Grundstückseigentümer in  Bad Homburg. Die Stadtverordneten hatten die erforderlichen Satzungen am 17. Dezember beschlossen.

„Der Betriebshof beantwortet bereits seit Dezember zahlreiche Fragen rund um die Einführung der Biotonne, wir wollen mit diesem Anschreiben die am häufigsten genannten Punkte erklären“,

sagt Bürgermeister Karl Heinz Krug, zu dessen Dezernat der Betriebshof gehört.

„Außerdem erhalten alle Haushalte mit dem Schreiben einen Antrag, mit dem sie auch eine größere als die mindestens erforderliche Tonne bestellen können“,

so Krug weiter.

Für kompostierbare Abfälle stehen Behälter in einer Größenordnung zwischen 35 Liter und 240 Liter zur Verfügung. Wichtig ist für die Tonnengröße in erster Linie die Zahl der im Haushalt lebenden Personen. Das Mindestvolumen beträgt pro Person und Woche beim Restabfall jeweils zehn Liter, beim Bioabfall jeweils fünf Liter.

Wir  merken an: Ob das pro Kopf ausreicht? Des Weiteren werden wir gezwungen, neben Restmüll, Gelber Tonne, Papier, Weissglass, Grünglass, Braunglass noch Bioabfall zu trennen. Warum machen wir die Arbeit der dafür zuständigen Institutionen?

Das Schreiben nennt auch die von den Stadtverordneten beschlossenen Regularien für eine Befreiung von der Biotonne. Der Betriebshof muss die Haushalte als Eigenkompostierer ausdrücklich anerkennen. Wer einen Antrag stellt, muss nachweisen, dass Bioabfälle auf dem eigenen Grundstück verarbeitet werden. Neben einer Kompostieranlage muss eine gärtnerisch oder landwirtschaftlich genutzte Fläche von mindestens 35 Quadratmetern je Grundstücksbewohner vorhanden sein. Diese Größe entspricht dem Richtwert des Bundesumweltministeriums.

Dabei ist zu bedenken, dass verschiedene Küchen- und Lebensmittelabfälle nicht für den Gartenkompost geeignet sind, also weiterhin über den Restmüll entsorgt werden müssen. Wer trotzdem befreit werden möchte, kann einen entsprechenden Antrag stellen. Die Gebühr für dessen Bearbeitung beträgt € 39,-.

Wir  merken an: Willkommen in der Welt einer totalitären Abzocke! Nur der Antrag alleine soll € 39,- kosten – ohne Entscheidung!

Betriebshof hat Zielvorgaben bekommen

Der Betriebshof beabsichtigt, die rund 20.000 Behälter im Laufe des März auszuliefern. Zusammen mit den Behältern verteilt der Betriebshof einen Flyer mit nützlichen Hinweisen rund um die Nutzung der Tonne. Wer sich jetzt schon darüber informieren möchte, findet viele Antworten bereits auf den Internetseiten des Betriebshofs. Hier wird auch die neue Preisstrategie offen gelegt. Für ein Grundstück mit vier Personen kann sich eine Gebühr von insgesamt 26,50 €/Monat ergeben, was lediglich 318,-€/Jahr ausmacht (die Eigenarbeit darf nicht vergessen werden)! 

Weitere Informationen für die Bürger

Ausführliche Informationen über die Biotonne enthält auch der neue Abfallkalender, der Ende März verteilt wird. Aufgrund des erst spät, nämlich im Dezember gefassten Beschlusses über die neue Satzung stand der Termin für die Einführung der Biotonne bei Redaktionsschluss des bereits verteilten Abfallkalenders noch nicht fest. Die darin bis Ende März aufgeführten Abfuhrtermine behalten ihre Gültigkeit.

Weiterführende Fragen beantwortet der Betriebshof
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind unter der Rufnummer 06172 6775-0 zu erreichen.
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