Die folgende Geschichte passierte im Dezember 2010 und soll unseren Anwohnern einen Gedankenanstoss geben, denn viele Dinge sind nicht so wie sie scheinen. Wir haben einige Recherchen in den letzten Monaten angestellt, um beide Seiten (jene des Bürgers aus Bad Homburg und jene des Unternehmens) zu verstehen. Zwei Jahre später legen wir folgende Ergebnisse an die Öffentlichkeit.

Das Unternehmen A.B. Abschleppdienst in Bad Homburg v.d.H. GmbH mit Geschäftsführer Herrn Hendrick Eich befindet sich auf der Daimlerstraße 12 in 61352 Bad Homburg in einem abgelegenen Hinterhof und betreibt erfolgreich Geschäfte in Bad Homburg. Doch wer sind die Auftraggeber und welche Beträge machen das Geschäftsmodel so lukrativ?

Die Story:

Ein Bürger der Bad Homburger Altstadt stellte sein Wagen mit Saisonkennzeichen in der Altstadt unter der Brücke mit gültigem Parkausweis ab. Leider wußte der Bürger nicht, dass es zu einer Ordnungswidrigkeit kommen kann, da der Betriebszeitraum für das KfZ nicht mehr galt und die Stellplätze unter der Brücke in der Bad Homburger Altstadt zu den öffentlichen Straßen gehören. So kam es, dass der Herr Burgwinkel von der Ordnungsbehörde Bad Homburg Anfang Dezember das Fahrzeug vorfand und kurzerhand abschleppen liess. Natürlich, die Rechtslage ist eindeutig. Ordnung in der Altstadt. Doch liebe Bürger, was ist schlimmer: Ständig auswärtige Fahrzeuge ohne Parkausweis, die die Parkplätze besonders am Wochenende für die Anwohner blockieren oder Anwohner in der Altstadt mit einem Saisonkennzeichen?

Am 20.12.2010 wurde der Wagen nach über 12 Tagen bei dem A.B. Schleppdienst abgeholt (Anmerk. d. Red.: Der Besitzer und Anwohner der Bad Homburger Altstadt arbeitet 50km entfernt von Bad Homburg).  Zu der Grundgebühr in Höhe von EUR 71,50 sind noch EUR 2,- pro Tag Standkosten hinzugekommen. Das macht bei den 12 Tagen noch mal satte EUR 24,- extra, was eine Zwischensumme von EUR 95,50 netto ausmacht. Werden die Mehrwertsteuer noch mit EUR 18,15 addiert haben wir eine glatte Summe von EUR 113,65 auf dem Rechner. Nun kommt aber noch der A.B. Schleppdienst daher und sagt, „naja, wir hatten noch einen Verwaltungsaufwand und der kostet EUR 63,45!“ Wir fragen uns netto oder brutto, denn dieser Betrag wird einfach auf die bereits vorhandene Summe von UR 113,65 addiert und der Bewohner aus der Altstadt darf jetzt satte EUR 177,10 inkl. zahlen. Welcher Verwaltungsaufwand betrieben wurde, konnte die BHIS! leider in keinen der letzten Fällen ermitteln.

Der Anwohner nahm Kontakt mit A.B. Schleppdienst in Bad Homburg auf und teilte mit, dass der Wagen mit einem anderen Abschleppdienst abgeholt werden würde, da a) kein Versicherungsschutz für den Wagen besteht und b) Sommerreifen an dem Wagen sind. Wir erinnern uns, ab Mitte/ Ende Dezember 2010 ist Bad Homburg mit einer weissen Schneedecke belohnt und ummantelt worden. Der Anwohner konnte leider unmöglich dabei sein und war bereit, den Betrag in Höhe von EUR 177,10 im Voraus zu bezahlen.

Highlight:

Leider kam der vom Anwohner beauftragte Abschleppdienst bei den Witterungen nicht auf die Strassen und der geplante Abholdienst konnte am 20.12.2010 nicht ausgeführt werden. Erst zwei Tage später gelang es dem anderen Abschleppunternehmen den Wagen von A.B. Schleppdienst in Bad Homburg abzuholen. Was jetzt für Forderungen von A.B. Schleppdienst erhoben wurden, ist alles andere als menschlich und legitim: Jetzt wollte A.B. Schleppdienst für den Tag nach dem 20.12.2010 eine Standgebühr von EUR 10,- pro Tag erheben. Kein Problem, im Zuge der Inflation sind 500% mehr pro Tag ein fairer Deal – finden Sie nicht auch? Sie können sich vorstellen, dass der Anwohner der Bad Homburger Altstadt sich dagegen gewehrt hat und natürlich nicht bezahlen wollte. Schliesslich warten noch Weihnachtsvorbereitungen und die tägliche Arbeit in einer 50 km entfernten Stadt. Nachdem vor Ort der Geschäftsfüher Herr Eich zum Telefon kam, erklärte er, dass dies nun nicht mehr Angelegenheit der Stadt sei und deshalb EUR 20,- für die beiden Tagen zusätzlich erhoben werden könne.


Erscheint Ihnen diese Geschichte skurrill? Hat der Bewohner einfach nur Pech gehabt und das Abschleppunternehmen kann doch Preise aufrufen, wie es lustig ist? Oder aber sollte man dieser Preisstrategie einen Riegel vorschieben, denn schliesslich kann der Bäcker sein Brot für EUR 2,- nicht einfach für EUR 10,- verkaufen, nur weil der Kunde bereits seine Brötchen im Vorfeld bezahlt hat. Wie sind Ihre Erfahrungen mit Stellplätzen und den Abschleppdiensten in Bad Homburg? Teilen Sie jetzt Ihre Erfahrungswerte in der Kommentarfunktion.

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