Der Bad Homburger Oberbürgermeister Michael Korwisi hat auf die Kritik an der geplanten Erhöhung der Parkgebühren geantwortet. Er weist darauf hin, dass die Einnahmen der Stadt schon lange nicht mehr die Ausgaben für die Unterhaltung der Parkhäuser, den ruhenden Verkehr sowie für Straßenunterhaltung decken.

Korwisi erinnert, der Magistrat habe der neuen Satzung bereits zugestimmt. Damit seien die höheren Erträge im Haushalt angesetzt. „Den Erträgen aus den Parkgebühren von künftig 1,2 Millionen Euro gegenüber 800.000 Euro in diesem Jahr stehen in den kommenden Jahren gewaltige Ausgaben gegenüber, die notwendig sind“, sagt der Oberbürgermeister.

So wird die Kurhausgarage saniert. Sie ist rund 30 Jahre alt, hohe Aufwendungen sind erforderlich. Ebenso steht die Sanierung der Schlossgarage an. Beides zusammen werde in den kommenden Jahren mindestens sieben Millionen Euro kosten, schätzt der Oberbürgermeister. Näheres werde man wissen, wenn die Bauschadensuntersuchungen abgeschlossen seien und der Beton geöffnet sei. Wenigstens einen Teil der Kosten müssen die Autofahrer, übrigens auch Auswärtige, über höhere Parkgebühren tragen. „Mit einem Euro pro Stunde lässt sich heute kein Parkhaus mehr unterhalten“, so Korwisi.

Der Oberbürgermeister weist darauf hin, dass darüber hinaus gewaltige Investitionen für den ruhenden Verkehr geplant sind. Korwisi: „Wir werden uns mit knapp vier Millionen Euro am Bau des neuen Karstadt-Parkhauses und mit 1,5 Millionen Euro am Bau des Parkhauses am Güterbahnhof beteiligen. Wir werden am Bahnhof im Baseler Quartier weitere Millionen einsetzen, um nach Abriss des Postgebäudes rund weitere 600 Stellplätze zu schaffen. Und wir müssen in den kommenden zehn Jahren mindesten 20 Millionen Euro aufwenden, um marode und dringend sanierungsbedürftige Straßen zu reparieren.

Die Furcht vor ausbleibender Kundschaft teilt der Oberbürgermeister nicht. „Die Bad Homburger Innenstadt ist sehr attraktiv, und sie wird noch attraktiver zum Beispiel durch die Eröffnung von Einzelhandel im ehemaligen Woolworth-Gebäude“, so Korwisi. Für die 50 Kilometer zum nächsten Einkaufszentrum auf der grünen Wiese verbrauche ein Mittelklassewagen etwa vier Liter Benzin, also rund sechs Euro. „Und dass Treibstoffe billiger oder die Staus auf der A5 und am Nordwestkreuz weniger werden, ist auch nicht zu erwarten. Eher das Gegenteil dürfte der Fall sein“, so Korwisi.

Bei der Stadt weist man darauf hin, dass man beim Haushalt 2012/2013 vor für Bad Homburg ungewohnte Entscheidungen stand. Vor dem Hintergrund einer schwierigen Ertragssituation und zweier nicht ausgeglichener Haushalte in 2010 und 2011 war erstens zu fragen, wo möglicherweise reduziert oder vielleicht auch freiwillige Leistungen eingestellt werden können. Zweitens war zu fragen, welchen Beitrag die Bad Homburger, sowohl die Bürgerinnen und Bürger als auch die Unternehmen und letztlich die Besucher von auswärts, erbringen können, um den hohen Standard in der Stadt zu erhalten. „Kurz formuliert fragen wir“, so Korwisi, „was uns unsere Lebensqualität in Bad Homburg wert ist. Ich bin der Überzeugung, dass jeder auf seine Weise einen Beitrag zu einer gemeinsamen Anstrengung leistet. Wir gestalten eine lebendige Stadt für Jung und Alt. Jeder ist eingeladen, diesen Weg mitzugehen und teilzuhaben, und ebenso ist jeder aufgefordert, seinen Beitrag zu leisten. Wir wiederum bieten Leistungen, die allen zu Gute kommen: den Bürgerinnen und Bürgern unserer Stadt, den Unternehmen vom großen Konzern über den Mittelstand bis hin zum kleinen Einzelhändler und Handwerker, den Vereinen und letztlich auch der Einwohnerschaft in der Region. Der Arbeitsplatz in Bad Homburg, das Kultur- Bildungs- und Betreuungsangebot, das Einkaufszentrum Innenstadt, der Kurpark – das und vieles mehr sind Vorteile, die unserer Stadt Gewicht in der Region verleihen. Jeder auch die Autofahrer sollten sich daran beteiligen, diese Standards zu erhalten“, sagt Korwisi abschließend.


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