Neue Impulse

Mit dem Ausbau der historischen Glasfenster am 26.10.2010 haben die Bauarbeiten am Bad Homburger Bahnhof begonnen – in der Regie der Bahnhof GmbH, einer Tochtergesellschaft der Stadt Bad Homburg.

Oberbürgermeister Michael Korwisi und Kurdirektor Ralf Wolter, Geschäftsführer der Bahnhof GmbH, beobachteten vor Ort den Beginn der Arbeiten in deren Verlauf das 1907 eingeweihte Gebäude zum Kulturbahnhof umgestaltet werden soll.

Wolter betonte, dass der Umbau ein Impuls für das Umfeld sei

„Der künftige Bahnhof wird dieses Gebiet verändern. Wir bringen die Stadt näher an den Bahnhof.“

Wichtiger Nahverkehrsknoten

Die schon heute starke Nutzung durch Berufspendler sowie die Pläne für den Bau der Regionaltangente West und die U2-Verlängerung sprechen für das Vorhaben, die  Funktion des Bad Homburger Bahnhofs als Nahverkehrsknoten stärken. Da beide Linien im Bad Homburger Bahnhof enden sollen, erwartet die Stadt steigende Fahrgastzahlen.

Korwisi erinnerte an die Bedeutung des vor gut 100 Jahren eingeweihten Gebäudes

„Der Bahnhof wird auch in der Zukunft das wichtigste Nahverkehrs-Tor unserer Stadt sein. Bis er sein neues Gesicht zeigt, sprechen wir von einem Zeitrahmen bis 2013, vielleicht 2014.“

Nachhaltige Investition

Die Stadt stellt die Mittel für die Arbeiten als Kapitaleinlage für die Bahnhof GmbH bereit. Nach bisherigen Schätzungen liegt der Gesamtbedarf bei 18 Millionen Euro. Der Magistrat hat kürzlich beschlossen, dass für die Neugestaltung des Bahnhofsvorplatzes im kommenden Jahr im Haushalt der Stadt weitere 1,7 Millionen Euro bereit stehen sollen. Die Arbeiten an den Fenstern werden sich voraussichtlich auf rund 186.000 Euro belaufen.

Erhalten historischer Bauelemente

Das Glas der Fenster war auf Grund seines Alters bereits teilweise beschädigt. Nach dem Brand in der Nacht zum 4. Juli 2009 weisen rund 80 Prozent des Bestandes Hitzesprünge auf und es legte sich eine Rußschicht auf das Glas. Zudem verschmolzen bei den hohen Temperaturen abgelagerter Staub, Teer und Nikotin auf den Fenstern zu einem festen Belag.

Den besonderen Charakter des Bad Homburger Bahnhofs will Korwisi wieder aufleben lassen

„Die Fenster bestimmen das Bild unseres Bahnhofs. Wir erhalten sie und ersetzen sie sorgsam dort, wo sie kaputt gegangen sind“

Mit viel Fingerspitzengefühl (Foto: Seebach)

Mit viel Fingerspitzengefühl (Foto: Seebach)

Die auf Glasmalerei und Restaurierungen spezialisierte Firma Hein Derix KG aus Kevelaer wird die Scheiben bearbeiten. Sie wird das Glas nach dem Ausbau reinigen und fachgerecht lagern. Dann werden die gesprungenen Fensterteile ersetzt. Gleiches gilt für Gläser, die bei früheren Reparaturen farblich unpassend ergänzt worden sind. Die Bleinetze werden begradigt und saniert. Die Brandschäden an den Stahlrahmen werden beseitigt, für den Einbau des Glases vorbereitet und mit einem Korrosionsschutz versehen. Die großen Fenster sollen erst zum Abschluss des Umbaus wieder in den Kulturbahnhof eingebaut werden.

Die Bad Homburger Infoshow empfiehlt

Die Bad Homburger Infoshow hat bereits ein Buch vorgestellt, das zum 100-jährigen Bestehen des Bad Homburger Bahnhofs erschienen ist. In dem Buch „Bahn frei! Schienenwege in den Taunus“ der bekannten Autoren, Frau Gerta Walsh und Prof. Walter Söhnlein, sind insegsamt 150 jahre Bahnverkehr in Bad Homburg dokumentiert.

Hintergrund: Die Bahnhofsfenster

Die sieben Fenster sind nach Lage und Wahrnehmbarkeit unterschiedlich ausgestaltet. Das Nord- beziehungsweise Hauptfenster über dem Eingangsportal, ein fünfbahniges Rundbogenfenster, besteht aus 190 Rechteckfeldern und 28 Formfeldern. Es ist 5,60 Meter hoch und 7 Meter breit. Vier steinerne Pfosten gliedern das Fenster in fünf Bahnen zu je 1,30 Meter. Mitten auf dem Nordfenster ist der schwarze, gekrönte Königlich-Preußische Adler angebracht. Die Initialen „FR“ (Fridericus Rex) zieren seine Brust.

Das ebenfalls fünfbahnige Südfenster über dem Durchgang zu den Bahnsteigen besteht aus 182 Rechteckfeldern und 24 Formfeldern. Es ist 5,36 Meter hoch und 6,78 Meter breit.

Das fünfbahnige Rundbogenfenster im Osten besteht aus 91 und Rechteckfeldern und 19 Formfeldern. Höhe 3,88 Meter, Breite 5,20 Meter.

Das fünfbahnige Westfenster besteht aus 91 Rechteckfeldern und 19 Formfeldern. Höhe 3,82 Meter, Breite 4,98 Meter.

In der Seitenhalle im Westen sind drei fünfbahnige Rundbogenfenster, bestehend aus 34 Rechteckfeldern und 14 Formfeldern je Fenster. Sie sind je 2,07 Meter hoch und 2,95 Meter breit.

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